Positionierungskreuz: Finde Deine Nische (inkl. Vorlage & Beispielen)

Lesezeit. ca. 14 Minuten

Positionierungskreuz im Marketing Dimensionen und Quadranten

Positionierungskreuz: Finde Deine Nische (inkl. Vorlage & Beispielen)

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Positionierungskreuz im Marketing Dimensionen und Quadranten

Hast Du schonmal vom Positionierungskreuz bzw. Positionierungsmatrix gehört?

Nein? Dann wird es Zeit, denn mithilfe des Positionierungskreuz (Positionierungsmatrix) kannst Du ganz einfach die Positionierung Deines Wettbewerbs visualisieren und eine geeignete Nische für Deine Marke zu finden.

1. Was ist eine Markenpositionierung? (Definition)

Die Markenpositionierung bezieht sich auf die Position, die Deine Marke in den Köpfen Deiner Zielgruppe einnimmt. Sie beschreibt die Art und Weise, wie Deine Marke von Verbrauchern wahrgenommen wird und wie sie sich von Deinem Wettbewerb unterscheidet.

Starke Marke sind so gut in den Köpfen verankert, dass bereits kleine Auslöser ausreichen um an die Marke zu denken wie z. B. der Telekom Sound.

Eine erfolgreiche Markenpositionierung hilft dabei, das Image und den Ruf einer Marke zu formen und zu stärken. Sie kann auch dazu beitragen, das Vertrauen der Verbraucher in die Marke zu stärken und die Loyalität zu fördern.

Damit Deine Markenpositionierung richtig gut wird, musst Du Deine Zielgruppe zu 100 % verstehen und auf deren Bedürfnisse und Erwartungen eingehen. Am Ende sollte Deine Marke ein rundes Gesamtbild abgeben und konsistent sein ( Name, Logo, Farben, Botschaft und Deine Marketingaktivitäten).

5 kurze Tipps für eine gute Markenpositionierung:

1. Kenne Deine Zielgruppe
Eine erfolgreiche Markenpositionierung beginnt damit, die Zielgruppe deiner Marke genau zu kennen. Identifiziere ihre Bedürfnisse, Wünsche und Erwartungen und gestalte deine Marke so, dass sie diese am besten erfüllt.

2. Betone Deine Einzigartigkeit
Stelle sicher, dass deine Marke sich von anderen in deinem Marktsegment unterscheidet. Identifiziere deine Stärken und kommuniziere diese klar und deutlich, um deine Einzigartigkeit hervorzuheben.

3. Entwickle eine klare Botschaft
Eine klare und einprägsame Botschaft hilft dabei, das Image deiner Marke zu formen und die Aufmerksamkeit der Verbraucher zu gewinnen. Die Botschaft sollte die Essenz deiner Marke widerspiegeln und leicht verständlich sein.

4. Konsistenz ist der Schlüssel
Eine konsistente Markenpositionierung ist entscheidend für den Aufbau von Vertrauen und Loyalität bei deiner Zielgruppe. Stelle sicher, dass alle Aspekte deiner Markenidentität, einschließlich des Namens, des Logos, der Farben und der Botschaften, konsistent und klar sind.

5. Überwache und passt deine Positionierung an
Die Markenpositionierung ist kein statischer Prozess. Überwache regelmäßig das Feedback deiner Zielgruppe und passe deine Positionierung gegebenenfalls an, um sicherzustellen, dass sie immer noch relevant und effektiv ist.

Ein erster Schritt um Deine Markenpositionierung zu gestalten oder zu überprüfen ist das sogenannte Positionierungskreuz oder auch Positionierungsmatrix.

2. Was ist ein Positionierungskreuz? (Definition)

Wie bereits erwähnt, wird das Positionierungskreuz auch Positionierungsmatrix genannt und ist ein geniales Tool um Deine persönliche Nische im Markt zu finden. Mit dieser Matrix kannst Du ganz einfach Deine Markenpositionierung definieren bzw. schärfen.

Positionierungsmatrix im Marketing Dimensionen und Quadranten

Du darfst diese Grafik gerne auf Deiner Website teilen, wenn Du mit einem Link auf diesen Artikel verweist 🙂 

Das Positionierungskreuz besteht aus zwei Achsen: Der vertikalen Achse und der horizontalen Achse. Die horizontale Achse beschreibt in diesem Beispiel den Grad des Preises, von niedrig bis hoch, während die vertikale Achse den Grad der Qualität darstellt, auch von niedrig bis hoch.

Dadurch ergeben sich vier Quadranten, in denen sich nun Marken einordnen lassen:

1. Hoher Preis und hohe Qualität (oben links)
2. Niedriger Preis und hohe Qualität (oben rechts)
3. Hoher Preis und niedrige Qualität (unten links)
4. Niedriger Preis und niedrige Qualität (unten rechts)

Fügen wir nun Marken in das Positionierungskreuz (Positionierungsmatrix) ein, sehen wir nicht nur eine Tendenz des Marktes, sondern erkennen im Optimalfall auch eine Nische für uns.

Wie Du das Positionierungskreuz für Dich nun anwendest, erfährst Du im nächsten Abschnitt 🙂

Markenpositionierung Matrix Best Practice

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3. Wie Du das Positionierungskreuz richtig anwendest

Im ersten Schritt musst Du Dir darüber klar werden, welche Eigenschaften für Deine Zielgruppe und für Deinen Markt wichtig sind. Für eine Automarke könnten z. B. verschiedene Parameter wichtig sein:
– hoher Preis vs. niedriger Preis
– hohe Qualität vs. niedrige Qualität
– sportlich vs. komfort
– hohe Sicherheit vs. niedrige Sicherheit
– hoher Service-Grad vs. niedriger Service-Grad
– usw.

Mach Dir also Gedanken, was speziell in Deinem Markt wichtige Kriterien sein könnten und hinterfrage diese! Sind diese Kriterien auch wichtig für Deine Zielgruppe. Am besten schaust Du Dir dafür einfach mal Deine direkten Wettbewerber an oder fragst, falls möglich, direkt mal bei Deiner Zielgruppe nach. Dieser Schritt ist entscheidend für die richtige Ausrichtung Deiner Marke, also Deiner Markenpositionierung.

Hast Du die beiden wichtigsten Kriterien herausgefunden, beschriftest Du die beiden Achsen Deines Positionierungskreuzes (Nutze hierfür gerne unsere Vorlage).

Und jetzt geht der eigentliche Spaß los. Definiere Deine 4-5 direkten Wettbewerber und versuche diese in der Matrix zu positionieren. Solltest Du bereits eine Markenpositionierung für Deine Marke haben, dann füge auch gerne Deine Marke ein.

Nun solltest Du im Optimalfall eine oder mehrere Lücken in Deiner Matrix sehen. Dies sind die sogenannten Nischen in die wir wollen. Warum? Weil wir uns vom Wettbewerb abheben wollen. Jackpot, falls Deine Wettbewerber sich alle im selben Quadranten aufhalten.

Aber Vorsicht, nicht so schnell. Nicht jede Nische ist eine gute Nische. Wollen wir wirklich in die Nische „niedrige Qualität und niedriger Preis? Oder generell in den Bereich „niedrige Qualität“?

Auf keinen Fall!

Sollten sich also nur solche Nischen ergeben oder aber auch gar keine, solltest Du nochmal über die Kriterien nachdenken, mit denen Du die Achsen bezeichnet hast. Im schlimmsten Fall solltest Du das Ganze dann nochmal mit anderen Kriterien durchspielen.

4. Positionierungskreuz Beispiele

Für ein noch besseres Verständnis des Positionierungskreuz im Marketing, haben wir im folgenden 2 Beispiele aus verschiedenen Branchen für Dich:

Beispiel Automarken (Modelle)

In unserem ersten Beispiel begeben wir uns in die Automobilbranche und schauen uns die Positionierung von Porsche, Hyundai, Fiat und Dacia an.

Im ersten Schritt müssen wir uns erst einmal die Branche näher anschauen und überlegen, welche 2 Kriterien Kunden beim Kauf von Autos wichtig sind. Hier ist es immer wichtig, das Ganze aus Kundensicht zu betrachten. Wir könnten z. B. sagen, das Kunden zum einen Qualität und zum anderen Preis wichtig sind. Das Ganze haben wir aber im Beitrag zur Copy Strategie bereits durchgespielt.

Deswegen schauen wir uns dieses Mal zwei andere Kriterien an: Sport und Alltag. Hört sich erstmal komisch an, aber denk mal drüber nach: Auto können eher in die sportliche Richtung gehen oder eben alltagstauglicher sein. Versetze dich nun in einen Automobilhersteller, der vielleicht sehen will, wie der Markt positioniert ist, um ein neues Modell zu entwickeln.

Aus diesem Grund schauen wir uns nun also die Dimensionen „Sport“ und „Alltag“ an und geben diesen eine Wertigkeit, so dass wir für unsere Positionierungskreuz 4 Dimensionen definieren können:

1. sehr sportlich
2. wenig sportlich
3. sehr alltagstauglich
4. wenig alltagstauglich

Wichtig: die oben genannten Kriterien lassen viel Spielraum für Interpretation. Wo fängt Sportlichkeit an und ab wann ist ein Sportwagen nicht mehr alltagstauglich? Deswegen solltest Du Dir harte Kriterien überlegen, wie Du die einzelnen Dimensionen definierst. Für Sportlichkeit könnten man beispielsweise die Leistung in PS, die Höchstgeschwindigkeit in km/h und den Grad der Sportausstattung (Fahrwerk, Bremsen, etc.) betrachten. Alltagstauglichkeit könnte man in Kofferraumvolumen in Liter, Anzahl der Sitzplätze und Benzin- bzw. Stromverbrauch bemessen.

Schaffe Dir also hart Kriterien, mit denen sich Deine Einteilung begründen lässt.

Aus den oben genannten Kriterien ergeben sich dann 4 Quadranten für unsere Positionierungsmatrix:

1. sehr sportlich & sehr alltagstauglich
2. sehr sportlich & wenig alltagstauglich
3. wenig sportlich & wenig alltagstauglich
4. wenig sportlich & sehr alltagstauglich

Wenn wir jetzt unsere 4 Automarken mit ausgewählten Modellen einsetzen ergibt sich folgendes Positionierungskreuz:

Markenpositionierung im Positionierungskreuz Beispiel Automarken

Wir haben hier 4 verschiedene Felder, die als Quadranten bezeichnet werden. Im Quadranten oben links befindet sich der Audi RS4 Porsche. Mit über 400 PS ist der Audi sehr sportlich, zudem in der Kombi-Version (bei Audi „Avant“) auch noch sehr alltagstauglich.

Im Quadranten unten links finden wir den VW Passat. Auch dieses Automodell ist sehr alltagstauglich, allerdings in der Basisversion nicht besonders sportlich.

In unser Positionierungsmatrix befindet sich der Fiat 500 zwischen den unteren beiden Quadranten. Als eher kleines Auto ist der Fiat 500 weder sehr noch wenig alltagstauglich. Und wenn wir nicht gerade von der Abarth Version sprechen, auch nicht sonderlich sportlich.

Das letzte Modell in unserem Positionierungskreuz ist der Porsche 911. Dieses Modell ist das sportlichste Auto bei unserer Positionierung, aber auch das am wenigsten alltagstaugliche. Der Kofferraum sollte Begründung genug dafür sein 😉

Beispiel Schokoladenmarken

Im zweiten Beispiel schauen wir uns Schokoladenmarken an. Als Beispiel nehmen wir hierfür die Marken Lindt, Milka, Rittersport, Toblerone, Tony’s Chocolonely und kinder Schokolade. Auch hier müssen wir uns zunächst überlegen, welche Dimensionen wichtig für die Branche sind.

In diesem Beispiel schauen wir uns zum einen den Preis an und zum anderen wir nachhaltig die Schokoladenmarke bzw. das Unternehmen hinter der Marke ist (Quelle: utopia.de):

Daraus ergeben sich also 4 Dimensionen:

1. hoher Preis
2. geringer Preis
3. hohe Nachhaltigkeit
4. geringe Nachhaltigkeit

Daraus ergeben sich dann wiederum 4 Quadranten für unser Positionierungskreuz im Bereich Schokoladenmarken:

1. hoher Preis & hohe Nachhaltigkeit
2. hohe Preis & geringe Nachhaltigkeit
3. geringer Preis & hohe Nachhaltigkeit
4. geringer Preis & geringe Nachhaltigkeit

Wenn wir nun unsere Schokoladenmarken in unsere Positionierungsmatrix einbauen, ergibt sich folgendes Bild:

Markenpositionierung im Positionierungsmatrix Beispiel Schokoladen Marken

Schauen wir uns zunächst den Quadranten oben links an. Tony’s Chocolonely ist im Vergleich die teuerste, aber auch nachhaltigste Schokolade. Lindt ist sogar noch etwas teuerer, aber nicht so nachhaltig. Deswegen befindet sich Lindt zwischen den beiden oberen Quadranten. Ritter Sport ist die günstigste Schokolade mit einer guten Nachhaltigkeit. Deswegen befindet sich Ritter Sport im unteren linken Quadranten. Oben rechts haben wir dann noch Milka und kinder Schokolade. Beide Marken sind wenig nachhaltig und preislich eher im oberen Segment angesiedelt, wobei kinder Schokolade nochmal etwas teurere ist.

Quelle Preise: zdf.de & tonyschocolonely.com
Quelle Nachhaltigkeit: utopia.de

4. Vorlage zum Download (Lead Magnet)

In diesem Beitrag hast Du nun erfahren was das Positionierungskreuz (Positionierungsmatrix) ist, wie Du es anwendest und wie Beispiele dafür im Markt aussehen. Jetzt bist Du soweit und kannst das Ganz für Dich selbst ausprobieren.

Nutzer dafür ganz einfach unsere kostenlose PDF Vorlage zum ausdrucken (Einfach auf das Bild klicken).

Positionierungskreuz Positionierungsmatrix kostenlose Vorlage zum Download

Wusstest Du eigentlich, dass das Positionierungskreuz ein Teil der Copy Strategie ist? Hier zeigen wir Dir, wie Du in 6 Schritten die Copy Strategie für Deine Marke erstellst.

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